Gründer haben so viel vor und so viele Fragen. Oder auch nicht. Wie soll man eine Frage formulieren, wenn man das Thema gar nicht kennt? Fragen Sie doch mal Ihren Steuerberater, so Sie bereits einen haben, wie Sie steuerlich richtig mit den verschiedenen Mehrwertsteuersätzen umgehen sollen. Sie wissen ja nicht einmal, dass es verschiedene Mehrwertsteuersätze gibt…

Aber das nur nebenbei. Heute soll es darum gehen, Ärger nach den ersten Gründungsgeschehnissen zu vermeiden. Sie haben einen Businessplan, Sie wissen, wohin der Hase laufen soll und wollen eine Kapitalgesellschaft gründen. Welche Form Sie wählen ist bei diesem Thema irrelevant. Lediglich die Frage der beteiligten, zukünftigen Gesellschafter interessiert. Hierin steckt der Keim für späteren, u. U. größeren Ärger.

Im Moment ist alles in Ordnung. Sie haben, nehmen wir mal an, mit 5 Freunden diese Idee formuliert und bis hierhin getrieben. Alle sind begeistert. Keiner hat Geld aber alle machen mit. Die Suche nach Fremdkapital gestaltete sich schwierig, doch auch das haben Sie geschafft. Jetzt also den wirtschaftliche Rahmen, die Kapitalgesellschaft aus der Taufe heben und schon kann es weiter gehen. Alle wissen, es wird ein langer Weg. Ein Weg mit Selbstausbeutung und Ecken und Kanten. Und alle wollen das. Sie glauben ja an diese Idee. Und somit bekommt die Gesellschaft (nehmen wir der Einfachheit halber eine GmbH) 6 Gesellschafter inklusive Ihnen als Geschäftsführenden Gesellschafter.

Soweit, so gut.

Nach einiger Zeit (das können Monate oder Jahre sein) wird Ihr Unternehmen erfolgreich. Sie hatten nie das Ziel, wenn es soweit ist, dieses mit hohem Gewinn zu veräußern (so wie es bei einigen Internetfirma bereits üblich ist). Sie wollen weiter investieren, die Firma soll wachsen (hinsichtlich Produktpalette, Kundschaft, regionaler Verbreitung, evtl. international agieren etc. pp.). Doch Sie haben nicht damit gerechnet, dass der eine oder andere Gesellschafter inzwischen ganz anders darüber denkt. Hatten Sie bei Gründung alle mehr oder weniger den selben sozialen Status, so hat sich dies geändert. Es gibt nach wie vor Singles aber auch Verheiratete und Verheiratete mit Kindern. Hier klaffen Abgründe hinsichtlich materieller und/oder finanzieller Bedürfnisse. Die Gesellschafter wollen das Geld. Und zwar so viel, wie sie bekommen können.

Nun war es seit der Gründung ohnehin immer sehr schwer für Sie als Geschäftsführer, die wirtschaftlichen Situationen und daraus abzuleitenden Notwendigkeiten Ihren Mitgesellschaftern plausibel zu machen. Sie waren und sind ja der Einzige mit BWL-Wissen und entsprechenden Ratgebern. Die anderen sind Spezialisten auf ihren jeweiligen Gebieten. Mehr aber auch nicht. Und jetzt haben sie Dollerzeichen in den Pupillen. Mit Mehrheiten ausgestattet sind sie in der Lage, der Firma bis hin zur Pleite zu schaden. Herzlichen Dank, das war es dann wohl!

Das muß nicht soweit kommen. Der beste Rat ist: Die Gesellschaft sollte so wenig wie überhaupt mögliche Gesellschafter haben. Einer, nämlich Sie, reicht völlig aus. Aus diesem Rat müssen nun Schlussfolgerungen gezogen werden. Was machen Sie mit den freundlichen 5 Freunden an Ihrer Seite? Ohne diese vor den Kopf zu stoßen?

Lassen Sie uns darüber reden.